Über Ostern stand die Buggy-Tour durch die Wetlands auf dem Plan. Mit von der Partie waren: Julia, Elena, Andi, Basti, Jasmin, Anna und Seb, der die Fahrt organisiert hatte. Schon die Hinfahrt am Donnerstag war ein größeres Abenteuer. Die Schlaglöcher waren mal wieder der absolute Hammer und in der Dunkelheit nur schwer zu erkennen. Das ganze wurde getoppt von einer Stelle, wo man die Straße auf einer Strecke von 15-20 Metern aufgerissen, sie aber nicht wieder asphaltiert hatte. Im Dunkel war dies überhaupt nicht zu erkennen und wir waren heilfroh, dass unsere Autos keinen Schaden davongetragen haben. Die Dirt-Road-erfahren werden sich denken: Naja, kommt schon mal vor, dass die Straße schon mal ein bisschen uneben ist. Aber, Freunde, wir hatten es hier immerhin mit der Autobahn N2 zu tun...
Nach einer Übernachtung im Backpacker haben wir uns dann am Freitagmorgen in Monzi, getroffen, wo die Buggytour starten sollte. Die Buggys, auch "Afrikar" genannt, sind ein Eigenbau von Rob, unserem TourGuide, die extra so konstruiert sind, um da zu fahren, wo man eigentlich nicht fahren kann. Mit insgesamt fünf Buggys (je 2 Leute + unsere Tourguides Rob und Mark) sind wir dann Richtung Norden gestartet und durch die recht entlegenen Gebiete von Hluhluwe gefahren, die ein typisches Stück der zululändischen Hügellandschaft darstellen. Viele Leute leben hier noch in Grashütten, die aus dem selben Material gebaut wurden, das ihre Vorfahren schon vor langer Zeit benutzt hatten. Auf dem Weg konnten wir Frauen sehen, die so richtig wie man sich das vorstellt, zu den Flüssen gelaufen sind, mit den Wasserbehältern auf dem Kopf.
Die Gegend, durch die wir gefahren sind, war völlig unberührt von jeglichem Tourismus, von irgendeiner Infrastruktur keine Spur. Nachdem wir die Szenerie und Magie des "richtigen" Afrikas geniessen konnten, sind wir von Mkuze über einen Steilpass weitergefahren in das kleine Dorf Ubombo, wo wir die Nacht über in einer schön gelegenen Lodge auf einem Hochplateau übernachtet haben.
Am Ostersamstag haben wir die Berge nach dem Frühstück hinter uns gelassen und sind Richtung Osten zur Küste weitergefahren, wobei wir wieder viele kleine Dörfer durchquert haben. Wie zuvor haben sich die Leute riesig gefreut, wenn wir durch ihre Siedlungen gefahren sind und uns wurden die Arme schwer, vom vielen Winken.
Mittags haben wir dann am Lake Sibaya Rast gemacht. Der See ist mit 77 km² der größte Süßwassersee in Südafrika. Während Rob und Mark für uns gegrillt haben, haben wir in dem flachen Wasser in Ufernähe rumgeplanscht, jedoch nicht, ohne etwaige Krokodile oder Nilpferde aus den Augen zu lassen.
Nach dem Mittag und einem chilligen Aufenthalt am See haben wir unser herausfordernde Fahrt dann fortgesetzt uns sind auf unwegsamen Wegen durch die Küstenwälder bis an den Indischen Ozean gefahren. An einem menschenleeren (da für normale Fahrzeuge unerreichbar) Strand gings dann wieder ab in die Badeklamotten und ins badewasserwarme Wellenparadies des Ozeans :-)
Am Abend sind wir zu einem Bushcamp im Maputaland gefahren, wo wir die nächsten zwei Nächte geblieben sind. Die Hütten in denen wir übernachtet haben waren im Bushstyle gebaut mit Bambuswänden und Moskiotnetzen. An einer Seite waren sie komplett nach außen offen. Dort war auch die Buschdusche angebracht. Buschduschen sind eine geniale Erfindung. Im Prinzip handelt es sich um einen Ledersack, der über einen kleinen Flaschenzug herabgelassen und mit Wasser gefüllt wird. Danach muss man ihn wieder hochhieven und kann dann duschen, bis er leer ist.
Der Abend wurde dann stilgerecht am Lagerfeuer beendet, bevor wir unter unsere Moskitonetze gekrochen sind und von den Hippos in den Schlaf gegrunzt wurden.
Da die Hütte, wie gesagt, nach Außen hin recht offen war, überrascht es nicht, dass sich des Nachts einige Besucher in die Hütte reingeschlichen haben. Als ich morgens die Buschdusche in Gebrauch nehmen wollte, war sie leider schon durch einen kleinen Mitbewohner besetzt, den ich auf den Namen "Skorpi" getauft habe.
Ostersonntag sind wir den ganzen Tag über schmale Sandpfade durch die Dünenlandschaft gefahren und haben wieder an den Stränden halt gemacht, um schwimmen zu gehen.
Der Abend und die ansässigen Alkoholvorräte wurden durch ein recht unhygienisches Saufspiel verkürzt...
Nach einem frühen Frühstück haben wir dann die subtropischen Küstenwälder verlassen und haben in Manguzi Stopp gemacht, bevor wir uns auf den Heimweg über Monzi nach Johannesburg gemacht haben.
Insgesamt war die Buggytour das Beste, was ich bisher hier in Südafrika gemacht habe und ich kann nur jedem empfehlen, daran teilzunehmen, sofern es die Zeit erlaubt!