Da die Maschine von Duesseldorf mit einer grossen Verspaetung
startet, verpasse ich fast meinen Anschlussflug in Frankfurt.
Mit meinem Handgepaeck sprinte ich durch den uebersichtlichen
Flughafen und komme gerade noch rechtzeitig, bevor das Gate schliesst.
Waehrend das Rheinland in den Karneval schunkelt,
schunkelt uns der Pilot nach Johannesburg, wo wir erst gegen 11 Uhr
Ortszeit landen.
Endlich gelandet, heisst es erstmal zwei Stunden vor der Passkontrolle
warten. Natuerlich ist mein Gepaeck nach dieser Wartezeit nicht
mehr auf dem Gepaeckband, so dass ich zum naechsten Lufthansa-
schalter eile um es irgendwie zurueckzubekommen. Gluecklicher-
weise findet es sich recht bald wieder, so dass ich endlich aus dem
ueberhitzten Flughafengebaeude rauskann, wo meine Kollegin Caro
freundlicherweise schon stundenlang wartet, um mich abzuholen.
Danach fahren wir erstmal etwas fruehstuecken. Auf der Fahrt bietet
sich bereits die erste Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen:
Wir werden naemlich von einem Polizisten angehalten, der meint, wir
seien zu schnell gefahren und wir sollen ihn aufs Revier begleiten.
Nach einer kurzen Diskussion und einigen Notluegen offenbart sich
recht schnell die Funktionsweise des suedafrikanischen Staatswesens:
Fuer 300 Rand (ca. 30 Euro) die wir dem Uniformtraeger unaufaellig in
die Hand druecken, duerfen wir einfach weiterfahren.
Mein vorlaeufiges zu Hause ist ein etwas abseits gelegenes Grundstueck,
das von einem 10.000 Volt-Zaun umgeben ist. Meine Vermieterin Rebecca
ist ungefaehr so alt wie ich. Sie ist etwas planlos aber eigentlich ganz nett
und kann auch gut kochen :-)
Abends bin ich auf meinem ersten Braai (= Grillfest), dem Nationalsport der
Suedafrikaner. Hier lerne ich die meisten der anderen Deutschen kennen, die
momentan hier in Johannesburg und Pretoria bei diversen Firmen als
Praktikanten, Trainees oder wie ich als Infojahrler beschaeftigt sind.
Als ich todmuede nach Hause komme will ich nur ins Bett fallen. Allerdings
ist dies schon durch Rebecca und ihren "Verlobten" Ashley belegt. Kurzerhand
begebe ich mich dann ins andere Zimmer und schlafe sofort ein, was mir in Zukunft nicht immer gelingen wird, da die Moskitos einen schon um den Verstand summen koennen.
Das erste Wochenende ist erstmal mit einigen organisatorischen Dingen gefuellt
und Nadine und die zweite Caro schleppen mich erstmal in ein Einkaufszentrum
wo ich die wichtigsten Einkaeufe erledige. Abends fahren die erste Caro, Dirk,
Robert und ich ins Kino und am naechsten Tag an einen Badesee, an dem wir allerdings
nicht lange bleiben koennen, da es recht schnell zu gewittern beginnt.
Abends gewitterts hier in den ersten Tagen ohnehin recht heftig, so dass man im Bett wirklich aufrecht steht, wenn's donnert. Anderntags zeigt uns Otto, der Eigentuemer des Gelaendes auf dem sich auch Rebeccas Haus befindet, einige Blitzeinschlagloecher an einem Nachbarhaus. Beaengstigend. Generell ist das Wetter hier zunaechst nicht das allerbeste, vor allem viel zu kalt fuer die Jahreszeit. Da ich gerade aus dem Winter komme, kann ich mich allerdings sehr gut damit anfreunden...