Hartbeespoort

An meinem dritten Wochenende sind wir nach Hartbeespoort gefahren.
In der Naehe des Hartbeespoortdamms gibt es naemlich einen Markt mit devotionalienartigen Kunsthandwerkgegenstaenden, die natuerlich alle
vor Ort und von Hand gefertigt werden. Darum also sehen die Dinger in ganz Suedafrika gleich aus! Weil einige aus unserer Truppe zurueck nach
Deutschland muessen, war es unumgaenglich, diesen Ort aufzusuchen, um
einige Mitbringsel zu erwerben.
Auf diesem Markt findet man schnell neue Freunde und auch unverhofft
Verwandte: "Hey my friend! Come in and have a look!" oder "Ah, my brother!
Where are you from? Germany? Ah! Michael Ballack, Mercedes, Munich!" oder
so aehnlich laufen die rattenfaengerischen Versuche ab, einem irgendeinen
Kitsch aufzuschwatzen, den man gar nicht haben will. "I make you a special
price, my friend!" Wer koennte diesem freundlichem Ansinnen widerstehen,
zumal man es ja mit Bruedern und Schwestern zu tun hat? Am Ende haben wir tatsaechlich mehr gekauft als geplant. Aber mit den Leuten zu feilschen macht
auch wirklich Spass. Die Preise, die verlangt werden, sind natuerlich absolut ueberteuerte Touristenpreise, die man runterhandel muss. Man kommt (vielleicht)
in eine vernuenftige Preisebene, wenn der Verkaeufer zum dritten mal betont,
wie viele Kinder er zu Hause zu ernaehren hat. Der Klassiker, der das Ende
der Verhandlungsbereitschaft signalisieren soll, ist allerdings, wenn der
Verkaeufer sein Handy zueckt und seinen vermeintlichen Boss anruft,
um zu fragen, ob er wirklich so guenstig verkaufen darf...
Zum Glueck sind die Wucherpreise fuer unsere Verhaeltnisse immer noch recht guenstig, so dass am Ende beide Seiten zufrieden sind.

Nach dem Shopping sind wir noch ins Carnivore gefahren. Das ist ein Restaurant,
in dem die Kellner mit Fleisschpiessen an den Tisch kommen und einem einheimische Fauna auf den Teller haeufen. So kann man neben Straussenfleisch und diversen Antilopenarten auch Krokodil, Giraffe, Zebra (wie der Name schon sagt: zaeh)
kosten. Das Lustigste war allerdings folgende Begebenheit:



Da wir zu siebt waren und an einem runden Tisch fuer neun Leute sassen,
war neben Caro links und rechts ein Platz frei. Als der Kellner fragte,
warum sie so alleine sitzt, haben wir scherzhaft - aber wohl ziemlich
ueberzeugend - geantwortet, dass sie Geburtstag hat. Nach dem Essen ist
auf einmal die gesamte Restaurant-Crew angetreten, hat eine Fruchtplatte
mit Wunderkerzen gebracht und "Happy Birthday" gesungen. War Caro zwar
etwas peinlich, sollte man aber eigentlich oefter machen :-)