Endlich Urlaub!
Manch' einer wird sich vielleicht wundern, warum ich von Urlaub berichte, wo ich hier scheinbar sowieso nur herumreise...aber nein: diesmal habe ich wirklich ein paar Tage freigenommen und bin zusammen mit Christina und Susanne zu einem größeren Trip gen Norden aufgebrochen.
Unser Weg führte uns zunächst nach Sabie, wo ich wiedermal im Sabiebackpacker übernachtet habe. Wem das nix sagt, hat entweder ein schlechtes Gedächtnis oder meine Veröffentlichungen nicht aufmerksam gelesen ;-)
Da wir recht spät angekommen sind, haben wir an dem Abend nichts mehr unternommen, sind dafür aber am nächsten morgen recht zeitig aufgestanden um unser Touri-Programm zu absolvieren.
Der Panoramaroute folgend haben wir die MacMac-Falls, die Berlin Falls, den Pinnacle, Gods Windows und Pilgrims Rest besucht. Auf dem Weg durfte natürlich auch nicht ein Besuch bei Harrys Pancake fehlen...
Anschliessend gings dann mit vollem Magen zu den Potholes im Blyde River Canyon und zu den Rondavels, die mir schon bei meinem ersten Besuch so gut gefallen hatten.
Da wir für diesen Tag keine Unterkunft organisiert hatten, haben wir auf gut Glück beim Timbavati Camp angerufen, die auch tatsächlich noch was frei hatten.
Auf dem Weg dorthin wollten wir noch die Echo-Caves besichtigen, welche jedoch nicht zugänglich waren, weil der Betreiber ausgerechnet an diesem Tag in den Höhlen heiraten musste. Naja, hoch lebe das Brautpaar, wir sind dann weiter gefahren.
Auf dem Weg habe ich wohl zwischendurch die ortsübliche Geschwindigkeitsbegrenzung sträflich missachtet, woraufhin wir von einem uniformierten Mann mit Laserpistole herausgewunken wurden.
Dieser Mensch wollte von mir 500 Rand haben.
Ich wollte ihm keine 500 Rand geben. = Zielkonflikt.
Nach einigem Hin und Her haben wir uns dann auf 300 Rand (ca. 25 €) geeinigt. Eine Quittung oder dergleichen habe ich natürlich nicht erhalten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Naja, mir hat der Betrag nicht so weh getan und ihm hat er locker sein Wochenende finanziert. Hoffe, ich komme in Deutschland niemals auf die Versuchung, derartig mit Polizisten zu feilschen...
Das frischgebuchte Camp erwies sich als Glücksgriff. Schöne Unterkünfte, lecker Essen, lustige Bespaßung durch Eingeborene und nette Leute, die mit uns am Tisch saßen.
Nach einem kurzen Poolgenuß ging es dann am nächsten morgen erstmal zu einer Geparden-Aufzucht-Station, bevor wir zu unserem eigentlichen Ziel, der Gwalagwala-Lodge weitergefahren sind.
Obwohl nicht ganz billig, ist diese Lodge unbedingt empfehlenswert. Die Unterkünfte bestehen aus "Luxuszelten", die mitten im Busch angesiedelt sind. Die Zelte sind wirklich klasse und gemütlich und nachts hört man natürlich jeden Laut der recht umtriebigen Fauna. Gefrühstückt wird in einem Baumhaus und den (maximal 12) Gästen wird buchstäblich der Allerwerteste nachgetragen.
Mitinbegriffen waren einige Game Drives (=Safaris), die im nahegelegenen Thornybush-Gamereserve abgehalten werden, und auch ein Bushwalk.
Schon bei unserer ersten Fahrt hatten wir das Glück, in eine Elefantenherde zu geraten, haben riesige Büffelherden, Nashörner, Warzenschweine, Löwen, Zebras, Giraffen und jede Menge Antilopen gesehen.
Der Bushwalk war meiner Meinung nach mindestens ebenso gut wie die Game Drives. Unser Guide hat uns dabei eher die kleinen Dinge gezeigt: Community-Spinnen, Tausendfüssler, Termiten, interessante und giftige Pflanzen (Zahnbürstenbaum, Zickzackbaum, Seifenblume(die biologisch korrekte Bezeichnung dieser Spezies konnte ich mir leider nicht merken)usw.)und hat uns das Spurenlesen gelehrt. Der Höhepunkt war jedoch eine Herde Giraffen, die zusammen mit einer Herde Zebras gegrast hat. Bis auf ganz wenige Meter konnten wir uns den Tieren nähern.
Bei den drei weiteren Game Drives kamen neben den vorgenannten Darstellern auch noch Geparden, eine Puffotter, Nilpferde, Affen vor. Was sonst noch, hab ich leider vergessen. Nur ein Tier wollte sich partout nicht zeigen. Der Leopard. Leider gehört dieser neben Elefant, Büffel, Löwe und Nashorn zu den sogenannten 'Big Five'. Doch zu welcher Zeit wir auch gefahren sind, der Feigling hat sich nicht gezeigt.
Lustig wars, als eine Frau, dem Ruf der Natur folgend, hinter einen Busch gegangen ist und schreiend, mit aufgeknöpfter Hose wieder hinter selbigem hervorkam, da ein Wildebeest sich eben jenen Busch ausgesucht hatte, um auch seine Notdurft zu verrichten.
Schaurig wars, als wir nach Einbruch der Dunkelheit den Löwen auf der Jagd begegnet sind. Diese Raubtiere haben in aller Seelenruhe unseren Jeep passiert, ungeachtet der Tatsache, dass wir quasi Essen auf Rädern waren. Aber die Jungs sind lieber den Büffeln hinterher.
Früh wars, als wir am nächsten morgen vor fünf Uhr geweckt wurden, um uns im Camp Jabulani auf dem Rücken eines Elefanten reitend auf unsere letzte Buschtour zu begeben, bevor wir die Gwalagwala-Lodge verliessen, um die nächste Station unserer Tour, den wohl bekanntesten Tierpark der Welt zu erreichen...