Lesotho I

Da wir beim letzten Mal die Lesotho-tour, die sich Christina so gewünscht hatte, bevor sie wieder heimfährt, nicht machen konnten, sind wir an diesem Wochenende wieder zum Amphibackpacker gefahren, um die Tour dann doch noch nachzuholen.

Bevor es jedoch überhaupt so weit war haben wir noch einen kleinen Exkurs in Sachen
landestypischer Kurzdrinks unternommen, die uns bereitwillig im Backpacker serviert wurden (Adrian hat selbstverständlich mitgetrunken):

Springboek: Pfefferminzlikör mit Amarula on Top,

Handgranate: ein Schnapsglas mit Tequila, eins mit Jägermeister,
beide in ein Glas mit Red Bull gesteckt. Wenn man das Tequilaglas rauszieht (Zünder), fällt das Jägermeistergläschen ins große Glas und mischt sich mit Red Bull.

Weniger bekannt ist Banana Rush: man schüttet Strohrum in ein Pinneken
und auf eine Untertasse und zündet das Ganze an.
Über die Flamme hält man ein Glas, in dem sich die Alkoholdämpfe sammeln.
Danach trinkt man den Rum mit einem Strohhalm und atmet dann mit dem Halm die Alkoholdämpfe ein...Knallt.


Das Königreich Lesotho ist ein kleines Land von der Größe Belgiens, das vollständig von seinem einzigen Nachbarland, Südafrika, umschlossen ist. Das ist sonst nur dem Vatikan und San Marino passiert. Weil Lesotho so hoch liegt, wird es auch 'The Kingdom in the Sky' genannt. Trotz dieser marktetingmäßigen Aufwertung bleibt dem Besucher nicht verborgen, dass Lesotho zu den ärmsten Ländern der Welt gehört.
Weite Teile haben keine Wasser- und Stromversorgung. Die dörflichen Gemeinschaften betreiben überwiegend Subsistenzwirtschaft.
Nichtsdestotrotz ist Lesotho ein sehr schönes und gastfreundliches Land, dass mit dem Auto allerdings schwer zu bereisen ist. Wir sind mit einer Gruppe von ca. 15 Leuten dorthingefahren und mussten mehrfach aussteigen, damit unser Transporter wieder vorankommt.
Zunächst haben wir die lokale Schule besucht und haben dann eine kleine Wanderung durch Lesotho unternommen. Auf einer Felsformation konnten wir dann einige Felsmalereien bestaunen, die die Buschleute vor vielen Jahren dort angebracht hatten.
Unsere Wanderung führte uns auch durch ein kleines Dorf in dem vor einem Haus eine weisse Fahne wehte. Dies war kein Zeichen der Kapitulation, sondern die Einladung an Gäste, herzukommen, und das selbstgebraute Maisbier zu trinken...
Auf dem Rückweg hat unsere Gruppe dann noch eine Sangoma besucht. Dies ist eine Medizinfrau, die in Lesotho hohes Ansehen geniesst und auch gut frequentiert wird. Da sie ihre lange Lebensgeschichte allerdings auf Sesotho erzählt hat, musste die ganze lange Geschichte für uns dann nochmal auf Englisch nacherzählt werden...da konnte sich keiner das Gähnen verkneifen.


Bevor wir uns am nächsten Tag auf den Rückweg nach Joburg gemacht haben, haben wir einen kleinen Umweg gemacht, um noch ein bißchen in den Drakensbergen Wandern zu gehen. Wir sind zum Cathedral Peak gefahren um die Rainbow Gorge-Tour zu machen. Die Wanderung führte durch ein schönes Waldgebiet an einem Flusslauf entlang. Nach einer Weile hörte jedoch der Pfad auf unserer Uferseite auf und wir mussten unsere Schuhe ausziehen um den kalten Fluss zu durchqueren, da es auf der anderen Seite weiterging.
Dies haben wir ein paar mal praktiziert, bis der Pfad vollständig aufhörte und wir nur noch durch den Fluss weitergekommen wären. Durchnässt und müde, aber froh weil es eine schöne Wanderung war, kamen wir wieder an unserem Ausgangsort an und mussten dann noch zurück nach Joburg fahren.