...fälschlicherweise oftmals auch Bungee-Jumping genannt, bezeichnet eine moderne Extremsportart, bei der man von einem hohen Bauwerk kopfüber in die Tiefe springt. Der freie Fall wird von einem Gummiseil, das am Körper des Springers und der Absprungplattform befestigt ist, über dem Untergrund abgebremst.
Das funktioniert meistens.
Sonst hätten Julia, Michael und ich ja auch nicht die bekloppte Idee gehabt, an einem Wochenende über 3000km nach Plettenbergbay und zurück zu fahren und mal wieder einen platten Reifen und einen Sprung in der Windschutzscheibe in Kauf zu nehmen.
Denn hier, wunderschön an der Garden Route nahe dem Tsitsikamma-Nationalpark gelegen, wird das friedliche Tal des Bloukransflusses, der sich gemütlich durch das Flusstal gen Ozean windet, von der Bloukrans-Brücke überspannt. Die friedvolle Ruhe wird nur von den Schreien jener unterbrochen, die sich auf oben beschriebener Art und Weise aus 216m Höhe dem Erdboden nähern.
Grund genug also, dort hinzufahren.
Nach ewig langer Fahrt sind wir mitten in der Nacht im Backpacker angekommen und haben nach einigem Hin-und Her auch den Schlüssel zu unserem Häuschen bekommen.
Am nächsten Morgen war's dann soweit. Mit mulmigen Gefühl im Bauch sind wir zu der Bungyaustragungsstätte gepilgert und wurden alsbald mit Harnischen versehen, die uns ein Gefühl der Sicherheit implizieren sollten.
Damit war es aber ganz schnell vorbei, als wir die Brücke dann in Natura gesehen haben.
Der Rest in Kürze:
Gang zum Schaffott, festbinden, springen, fallen, fallen, immer noch fallen, vom Seil gehalten werden, aufatmen, kopfüber rumhängen, Blutstau im Kopf, endlich hochgezogen werden, adrenalingetränkt oben ankommen und sich freuen, dass man's gemacht hat.
Danach sind wir dann erstmal lecker Essen gegangen. Anschliessen sind wir nach Plettenbergbay gefahren und dort nochmal lecker Essen gegangen. Springen macht nämlich hungrig.
Auf dem Rückweg nach Johannesburg haben wir einen Abstecher nach Oudtshoorn in der kleinen Karoo gemacht. Diese Gegend ist berühmtberüchtigt für die ganzen Strausse die hier leben und die man hier Essen kann. Abstecher machen auch hungrig.
Im Restaurant haben wir uns mit Yves und Jassima getroffen, mit denen wir dann auf eine Straussenfarm gefahren sind und uns über diese Vogelart haben belehren lassen, bevor es dann zur praktischen Prüfung auf dem Rücken des Laufvogels ging.
Da wir unplanmäßig spät aus Oudtshoorn losgefahren sind, kamen wir am Montagmorgen auch erst gegen vier Uhr in der Früh in Johannesburg an. Leider nicht genug Zeit um ausgeschlafen zur Arbeit zu gehen...