Dieses Wochenende war den beiden Städten Bloemfontein und Kimberly vorbehalten.
Da wir die meisten Dinge in der näheren (und auch etwas weiteren Umgebung) von Johannesburg nun schon gesehen haben, kommen nun auch langsam die Destinationen in Betracht, die selbst im Baedeker-Reiseführer nur kurz abgehandelt werden.
So steht etwa über Bloemfontein geschrieben: "Einen längeren Aufenthalt lohnt sie nicht." Harter Tobak, wo der Baedeker doch sonst aus jedem Kieselstein ein nationales Denkmal macht.
Wir haben uns aber auch von den irritierten Fragen der Arbeitskollegen, nicht beirren lassen und sind samstag morgen mit Vicky, Nadine, Caro, Dietrich, Steffi, Lydia, Yves und meiner einer aufgebrochen und sind durch sehr viel Landschaft nach Bloemfontein gefahren.
Bloemfontein ist ein für südafrikanische Verhältnisse recht schönes Städtchen, mit einigen alten Häusern und einer schönen alten Feuerwache. Die wir natürlich besichtigt haben.
Bloemfontein ist als Gerichtshauptstadt(neben Kapstadt und Pretoria)eine der drei Hauptstädte des Landes. Hier wurde ausserdem J.R.R. Tolkien geboren und der ANC (African National Congress) gegründet, obwohl es tiefstes Burengebiet ist.
Soll noch mal einer sagen, über Bloemfontein gäbe es nix zu berichten.
In einem hat der Baedeker jedoch recht: ein längerer Aufenthalt lohnt nicht. Darum sind wir nach Kimberly weitergefahren, wo wir die Nacht über in einem urigen Backpacker verbracht haben, schön feucht-fröhlich am Lagerfeuer.
Des Morgens haben wir dann die Hauptattraktion der 'Diamanten-Welthauptstadt' besucht: Das 'Big-Hole'. Dieses Loch ist mit einem Durchmesser von 470 Metern, über 800 Metern Tiefe eines der größten je von Menschenhand geschaffenen Löcher.
Man kann über ein Loch jedoch noch mehr schreiben: Hier wurden insgesamt 22,5 Mio. t Gestein ausgebuddelt. Das nur, um 2722 kg kubisch kristallisierter Kohlenstoffe hervorzuholen, die allerdings einen Gesamtwert von etwa 35 Mrd. Euro haben.
Danach haben wir noch eine 'Minenfahrt' in einen fünf Meter tiefen Schacht unternommen, um einen Einblick unter Tage zu erhalten. Beeindruckend für ein Pottkind. Anschliessend gings dann auf langer Fahrt zurück nach Jo'burg.
Fazit: auch wenns ein bisschen im Hinterland war, die Tour war ganz gut dazu geeignet, das Süafrikabild zu komplettieren und die Städte durchaus einen Besuch wert.